Nachhilfe / Förderunterricht Englisch / Deutsch
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Meine Meinung

 

SPRACHE, BILDUNG, ZUKUNFT…

 

Ist es Ihnen/Euch auch aufgefallen? Gegenwärtig tobt ein heftiger Streit über die Rolle der deutschen Sprache im Leben und in der Schule. Da meint ein ehemaliger Lehrer, heute Ministerpräsident des Bundeslandes Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann (Grüne), dass man die Rechtschreibung in der Schule nicht überbewerten solle. In verschiedenen Bundesländern gibt es neuerdings Regelungen, nach denen in Abiturprüfungen Deutschfehler keinen Einfluss auf die Note der schriftlichen Arbeiten mehr haben sollen. In Berlin sind die MSA-Prüfungen in der 10. Klasse an Gymnasien ganz abgeschafft worden. Rechtschreibung verliere an Bedeutung, weil bei den Dialogen und Äußerungen auf den von Maschinen gesteuerten Arbeitsmitteln in der Zukunft sowieso automatisch korrigiert werde.

Nun schaue ich um mich. Ganz wenige meiner Schüler und Schülerinnen lesen noch Bücher schöngeistiger Literatur. Die Pflichtlektüre in der Schule wird eher ungern konsumiert. Lesen ist out. Das zeigt sich dann natürlich in der Rechtschreibung jedes Einzelnen. Nahezu niemand unter meinen Schülern und Schülerinnen beherrscht die Grundregeln der Orthographie und Grammatik gut oder sehr gut. Die englische Rechtschreibung ist wegen ihres Mangels an Regeln der Laut- und Buchstabenzuordnung noch komplizierter. Ich habe einmal miterleben dürfen, wie Sechsjährige und Achtjährige in England Lesen lernen – da gibt es keine Fibel, da muss gepaukt werden. Niemand würde übrigens dort auf die Idee kommen, die Anforderungen an die Sprachleistungen herabzusetzen.

Es fällt auch auf, dass heute viele Kinder und Jugendliche keine Schreibschrift mehr nutzen, oder sie ist im schlimmsten Fall nicht lesbar.  Es hat einmal zum guten Ton gehört, in Schreibschrift zu verfassen, was mitteilenswert und wichtig war, besonders in der Schule. Man konnte mit etwas Erfahrung auch vieles aus der Schreibschrift über den Schreiber und seinen Charakter erfahren. Das war einmal ein Kulturgut. Auch darauf kann man anscheinend verzichten, weil ja in zehn Jahren sowieso keiner mehr mit der Hand schreibt. Schließlich gibt es dann nur noch Tastaturen oder gleich Mikrofone mit einer kleinen App, die uns das doofe Schreiben abnehmen werden.

Das passt alles zu dem Trend, den der Herr Kretschmann unterstüzt. Verzichten wir doch einfach auf den Wust von kulturellen Errungenschaften, wenn die Technik uns hilft, den Alltag anders zu meistern. Schlimm, schlimm!

Auch das Lernen von Fremdsprachen erübrige sich angesichts der heute vorhandenen technischen Möglichkeiten, mit denen sogar ein Handy Dialoge mit Sprechern anderer Sprachen in Windeseile bewerkstelligen kann. Warum denn lernen, wenn auf Knopfdruck alles aus der technologischen Dose springt? Als jemand, der mit Freude vier Fremdsprachen gelernt hat, um sich auch in anderen Ländern zu Hause fühlen und sich mit Menschen aus anderen Ländern im persönlichen Gespräch austauschen zu können, finde ich solche Ideen absurd. Maschinen werden nie das ersetzen, was in der zwischenmenschlichen Kommunikation das A und O ist: ein Lächeln, ein Erstaunen, gemeinsame Freude und Gefühle sowie Traurigkeit.

Zum Gebrauch des Genderns im Deutschen habe ich mich hier schon umfassend geäußert, und ich bin froh, dass die einschlägigen Hüter unserer Sprache und Rechtschreibung dem Gendern einen Riegel vorgeschoben haben. Zumindest in der nahen Zukunft wird dieser absurde Trend sich in der Schule und an den Unis nicht durchsetzen. Das ist schon beachtlich in einer Zeit, in der der Bundestag ein Gesetz verabschiedet, nach dem jeder Mensch ab 14 Jahren ohne jegliche Beratung festlegen kann, dass er sein Geschlecht wechselt, zumindest für ein Jahr. Ich wünschte mir, dass den Fragen der Bildung, der Schulpolitik, der Sprachentwicklung und der Kultur ebenso viel Aufmerksamkeit in diesem Parlament gewidmet werden würde wie diesem ach so fortschrittlichen Vorhaben. Aber Bildung ist ja Ländersache… Auch scheinen sich die Verantwortlichen in diesem Land mehr für die Unterstützung der Ukraine verantwortlich zu fühlen als für das Wohlergehen des eigenen Volkes.

Eines noch. Während hierzulande das Gendern heftig diskutiert worden ist, gibt es ein anderes Thema, das ich hier einmal andiskutieren möchte. Es geht mir um die Anrede im Deutschen: DU oder SIE. Ich habe Zeiten erlebt, in denen man einen fremden Erwachsenen und selbst Leute, mit denen man zusammenarbeitete, mit SIE ansprach. Daran drückte sich auch Achtung oder Respekt vor dem anderen aus. Mit DU redeten sich befreundete Menschen an, Kollegen am Arbeitsplatz, und Ältere eben Kinder und Jugendliche. Heute ist das anders. Ob man Lebensmittel bestellt, Amazon-Produkte oder Briefe von Firmen erhält, man ist automatisch zu einem DU umfunktioniert worden. Ich gestehe es: Ich halte das für respektlos und eine Art der Gleichmacherei, und das hat nur bedingt mit meinem Alter (73) zu tun. Damit ich nicht falsch verstanden werde: Viele meiner Schüler duzen mich, weil ich ein freundschaftliches Verhältnis zu ihnen für wichtig halte.

Nun kommen die Wissenden und sagen mir, dass doch im Englischen und Schwedischen jeweils nur eine Anredeform vorhanden ist. Das ist richtig. Ich finde nur, dass in einer Zeit, in der unsere Gesellschaft immer mehr zerfällt und besonders die sozialen Gegensätze sich immer mehr verschärfen, die Gleichmacherei unpassend ist…

 

Linus W.:

Als ich in der 10. Klasse feststellte, mein bis dato erlerntes Schul-Englisch öffnet mir nicht die erhofften Türen und auch für eine 2 auf dem Zeugnis reicht es langsam nicht mehr aus, entschieden meine Familie und ich, etwas dagegen zu tun. Wie schnell meine Skepsis und mein Missfallen gegenüber einem - allgemein oft als etwas sehr negativ angesehenen Nachhilfeunterricht - hier zerstreut wurden, werde ich wohl nie mehr vergessen.

Das Ziel war es, natürlich English zu lernen, jedoch nicht wie in der Schule über einen autoritären Frontalunterricht, sondern mit Freude und vor allem Verständnis für das, was man da eigentlich gerade macht. Neben den individuellen Aufgaben, die wir gelöst haben, haben wir uns Prüfungen angeguckt und oft auch ganze Gespräche auf Englisch geführt. Während ich mit viel Spaß und Freude meine Sprachkenntnisse verbesserte, war die Zeit auch nie zu knapp, um über Alltägliches zu plaudern. Mit Herrn Stegat konnte ich immer über jedes Problem reden, egal wie klein oder groß, und selten habe ich mich dabei so verstanden gefühlt wie bei ihm. In der wahnsinnig schnell vergangenen Zeit habe ich neben der Grammatik, Rechtschreibung und meinem Wortschatz etwas noch viel Wichtigeres gelernt; ich habe mein Selbstbewusstsein zur englischen Sprache gefunden. Ich fühle mich sicher vor Leuten flüssig und viel Englisch zu sprechen, ich weiß, was ich sagen will und kann das auch ausdrücken, ich habe keine Angst mehr, Fehler zu machen und es macht mir inzwischen sogar Spaß, auf English längere Konversationen zu führen. Englisch war für mich immer eine Notwendigkeit (für meine Zukunft), war jedoch nie etwas, was ich mit Freude sprach oder wirklich verstand. Hier habe ich erst gelernt, wie viel Spaß mir diese Sprache doch machen kann. „Let it go you good“ ist am Ende unserer Treffen stets die Verabschiedung gewesen, ein Rat, den man sich durchaus zu Herzen nehmen, nicht aber als englisches Vokabular angewöhnen sollte ;-) .

Im Laufe der gut zwei Jahre ist es für mich mehr geworden als eine „einfache“ Nachhilfe, man kann es wie ein Hobby beschreiben, welches man mit Eifer und Freude verfolgt, und ich für meinen Teil war doch sehr traurig, als die gemeinsame Zeit endete. Ich bin wirklich sehr dankbar für alles, was ich hier gelernt habe; Englisch ist mehr als nur ein stumpfes Fach in der Schule; es kann Spaß machen, es kann dein Leben bereichern und dir neue Wege öffnen, die du dir vorher kaum vorstellen konntest. Keine einzige Sekunde hier werde ich je bereuen und kann wirklich jedem nur sagen, egal ob 1er oder 5er Kandidat, nutzt diese Chance hier, ihr werdet es auf keiner Ebene bereuen.

 

Linus wird bei der Deutschen Bank eine Ausbildung absolvieren,

 

 

 

 

 

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